Hier möchte ich ein bisschen über den Tierschutz-Alltag berichten, unsere Arbeit in Spanien vor Ort, in Deutschland und "on tour" bei den Transporten. Ich hoffe ich finde öfters mal Zeit für ein Update und würde mich über Feedback freuen! Inspiriert hat mich der Blog von Antje Perlwitz, einer Tierschutzkollegin aus Barcelona, ihren Blog findet ihr hier: http://tiere-in-spanien.blogspot.com. Unsere Tiere und Infos über den Verein findet ihr auf http://www.tierheim-spanien.de. Viel Spaß!!!

Donnerstag, Juni 14, 2007

"Oh wie süüüüssssss!!!!!"


...ist der Standardausruf aller Leute beim Anblick dieser Schnuffelbabys, begleitet von unkontrollierten Quietsch- und Schmatzgeräuschen.

Weniger süss ist allerdings das Saubermachen, x-mal nachts aufstehen und Flasche geben, die stetige Angst vor Parvo, und nicht zuletzt die 1000 Leute, die nur einen Welpen wollen, weil die ja soooo süss sind, es sich aber vorher leider nicht gut überlegen. Und davon gibt es hier verdammt viele.

Aber wenn man auch nur einmal so ein kleines Geschöpf auf der Hand (nicht Arm, Hand) hatte und es dort dann friedlich eingeschlummert ist, weiss man wieder, dass alle Mühen sich lohnen, denn die einzige Chance, die diese hilflosen, quietschenden, zahnlosen Würmchen haben, sind einfach nur wir...

Hier sind sie also, ca. 3 Wochen alt, ein Mädel (dunkel) und ein Junge (hell, was sonst ;-), wurden von irgendjemanden irgendwo in Berga gefunden und zur Polizei gebracht, wo Meritxell sie dann eben abgeholt hat. Carme hat sie jetzt erst mal mit nach Hause genommen, solange sie noch die Flasche bekommen, was hoffentlich nicht lange sein wird, denn ab Samstag ist Meritxell für 3 Wochen in Urlaub, und ich bin ja ab Sonntag auch nicht mehr hier :-(((, d.h. Carme ist dann wochenlang mit dem ganzen Tierheim alleine... (Ich war schon nach 3 Tagen platt wie Flunder!)

Naja, irgendwie muss es halt weitergehen, und diese 2 Pupsis werden bestimmt auch ein tolles Zuhause finden und viele glückliche Hundejahre dort verbringen :-)

***************************************

Oh Mann. Gerade hat mich Carme angerufen, der kleine Bimbo sollte heute kastriert werden, ist aber während der Voruntersuchung gestorben. Er hatte schon länger einen Husten, von dem niemand wusste, wo der herkam, und heute hat ihn die Tierärztin mit in die Praxis genommen, um ihn durchzuchecken und ggf. zu kastrieren. Und schon während der Untersuchung war er so nervös, dass er röchelte. Daraufhin wurde er, als er fast nicht mehr atmen konnte, intubiert, aber seine Lungen konnten den Sauerstoff wohl irgendwie nicht mehr absorbieren, und so ist der kleine Hund trotz aller Rettungsversuche einfach erstickt...
Bimbo hatte bereits eine Familie in Holland, die ihn sehnsüchtig erwartete. Wäre alles gut gegangen, hätte ich ihn am Sonntag auf meinem Rückflug schon mitgenommen. Aber das Schicksal hat uns hier ganz böse mitgespielt, wir sind alle furchtbar traurig und ich werde den kleinen Kerl unglaublich vermissen, denn er war einer der fröhlichsten und freundlichsten Hunde, immer lief er einem hinterher und um einen herum, und sprang einem am Hosenbein hoch, er war dankbar für jede Aufmerksamkeit und hat seinen Freilauf nie ausgenutzt um auszubüchsen, er war viel lieber bei uns und den anderen Tieren...

Unsere Taube hat es auch nicht geschafft. Gestern nachmittag fand ich sie tot im Häuschen. Wir denken, dass es Altersschwäche war. Es ist wenigstens immer noch besser, dass sie dort, in Ruhe, ihren Weg gegangen ist, als draussen, von Hunden gejagt, vom Regen druchnässt oder noch schlimmer...

Nach diesen ganzen traurigen Nachricht muss ich jetzt erstmal aufhören, vielleicht raffe ich mich ja nachher noch mal auf...

Traurige Grüsse,

Melina