Hier möchte ich ein bisschen über den Tierschutz-Alltag berichten, unsere Arbeit in Spanien vor Ort, in Deutschland und "on tour" bei den Transporten. Ich hoffe ich finde öfters mal Zeit für ein Update und würde mich über Feedback freuen! Inspiriert hat mich der Blog von Antje Perlwitz, einer Tierschutzkollegin aus Barcelona, ihren Blog findet ihr hier: http://tiere-in-spanien.blogspot.com. Unsere Tiere und Infos über den Verein findet ihr auf http://www.tierheim-spanien.de. Viel Spaß!!!

Freitag, März 07, 2008

2 Wochen in Jaca und mehr

Hallihallo,

ich bin mal wieder in Spanien, und war bis vorgestern (Mittwoch) noch mit Aenne zusammen in Jaca, und am Mittwoch hatte Aenne dann ihren Rückflug ab Barcelona und ich habe sie zum Flughafen gebracht und bin dann nach Berga "umgesiedelt" ;-)

Die 2 Wochen in Jaca waren wunderschön, es gab ganz viele tolle Erlebnisse, angefangen mit Beléns Haus, in dem es vor Hunden nur so wimmelt (mit meinen waren es 8), einigen Besuchen bei Lucía, einer ganz ganz besonderen und sehr liebenswerten älteren Dame, die ganz viele Hundesenioren bei sich beherbergt, und natürlich die Zeit die wir im Tierheim verbrachten. Während wir dort waren haben wir auch selber mit angepackt, Zwinger geschrubbt, Hunde zum Tierarzt gefahren, alles was halt so anfällt.

Zwei Tage vor unserer Abreise bekamen wir dann noch einen Kater aufs Auge gedrückt den keiner mehr haben wollte. Der arme Kerl war von Baby an total isoliert aufgewachsen und hatte bisher nur Menschen kennengelernt, d.h. vor anderen Katzen und auch Hunden hatte er eine höllische Angst. Und genau deshalb wollte ihn auch niemand mehr haben.
Da Belén ja jetzt nach Madrid zieht konnte er bei ihr auch nicht bleiben, und da er im Tierheim bei den anderen Katzen denkbar schlecht aufgehoben ist, habe ich ihn mir jetzt erst einmal mit nach Berga genommen, er lebt jetzt bei mir im Appartment und hat sich schon total super an die Hunde gewöhnt, mit Harry hat er sogar schon Arsch an Arsch im Bett geschlafen :-)

Naja. Ich habe ihn Mio getauft, er ist ca. ein Jahr alt und schwarz wie die Nacht. Und sooooo süss! Ein Foto gibt es leider noch nicht, aber es ist halt... ein schwarzer Kater ;-)

Und wie gesagt, seit 2 Tagen bin ich jetzt in Berga, und auch hier schon voll eingespannt. Gestern war es noch relativ ruhig, aber heute morgen wurde uns ein neugeborener Welpe gebracht, den jemand auf der Strasse in Puig-Reig gefunden hatte. Wir wussten sofort wo der Kleine hergekommen war: Dort, wo Saeta eingefangen worden war, streunte noch eine andere, trächtige Hündin herum, und die hatte nun offensichtlich ihre Welpen bekommen und einen, naja, sagen wir aus den Augen verloren...

...Und was wir dann heute nachmittag tolles erlebt haben, das, liebe Kinder, erzähle ich euch morgen. Jetzt muss ich jedenfalls erst einmal DUSCHEN und meine Klamotten einweichen, soviel schon mal vorweg...

Dann gibts auch Fotos, denn das ganze haben wir ja dokumentiert. Wenn man sich schon mal in der Sch**** wälzt...

Bis denne,

Melina

Freitag, Dezember 28, 2007

Ab heute 16 Tage...

... bin ich mal wieder in Berga, bzw. werden wir über Silvester auch ein paar Tage nach Jaca fahren. Ich habe heute morgen den gaaaaaanz frühen AirBerlin-Flug genommen, der geht um 5.50 von Düsseldorf, und musste deshalb schon um kurz vor 3 Uhr nachts in Aachen losfahren. Bin dann auch vorher gar nicht erst ins Bett gegangen. Gähn! Als ich dann endlich da (hier) war und alle 2- und 4-Beiner begrüßt hatte, hab ich bis nachmittags im Bett rumgedümpelt (schön!!!), dann haben wir was gegessen, sind noch kurz in die Stadt gefahren und wieder zurück nach Hause, Jordi musste dann noch mal weg und ich hab einfach weitergedümpelt, aber in Form von 4 Folgen Ghost Whisperer hintereinander (habe mir die komplette 1. Staffel besorgt und guck die jetzt immer :-))), bis ich viereckige Augen hatte und selber fast schon Geister sah... Dann schön duschen gegangen und jetzt sitze ich in meinem kuscheligen Lieblingsschlafanzug und mit Handtuch auf dem Kopf vorm Rechner und werde schon magisch vom Bett angezogen ;-)

Dem will ich jetzt auch mal nachgeben, denn morgen früh will ich erst mal ins Tierheim fahren und sehen was es da so Neues gibt :-)

Bis denne,

Melina

Donnerstag, September 13, 2007

Mal wieder hier :-)

Hallo,

seit gut einer Woche bin ich wieder in Berga, und es ist wieder einiges passiert, hier eine kurze Zusammenfassung:

- Das Tierheim ist zur Abwechslung mal nicht mit Hunden überfüllt (besser nicht zu laut sagen!), dafür wachsen uns die Katzen aber wortwörlich über den Kopf. Ich habe gerade mal nachgezählt, wir haben insgesamt 4 erwachsene Katzen und 19 (!!!) Babykatzen, und es wurden noch mehr angekündigt...

- Letzte Woche rief mich eine deutsche Urlauberin an, die vor einem Hotel in Berga einen kranken Kater gefunden hatte. Ich beschrieb ihr den Weg und sie brachte das zerzauste Tier daraufhin zu uns. Es stellte sich heraus, dass der Kater schon sehr alt war (bis auf die Eckzähne fehlten ihm alle), und wir beobachteten, dass er sehr viel Blut im Urin hatte und auch erkältet war. Daraufhin hat Clara, die Tierärztin, ihn sich angesehen und einen Bluttest gemacht, und das niederschmetternde Ergebnis: FIV-positiv, innere Organe angegriffen, unheilbar :-( Heute haben wir den alten Tom, so hatte ich ihn genannt, über die Regenbogenbrücke gehen lassen, wo er nicht mehr leiden muss... Er ist auf meinem Schoß eingeschlafen...
Tom war ein bemerkenswerter Kater. Er war immer freundlich, gut gelaunt und für jede Schmuseeinheit dankbar. Er ließ alles mit sich machen, selbst die Blutabnahme aus der Halsader ließ er sich ohne großen Widerstand gefallen, nie zeigte er sich aggressiv gegen uns oder seine Artgenossen. Wir sind alle sehr traurig, dass Tom es nicht geschafft hat, aber die Krankheit hatte ihn schon besiegt, lange bevor er zu uns kam, wir hatten keine Chance...
Und damit Tom unvergessen bleibt, damit ihr ihn alle mal gesehen habt und in diese freundlichen, lebenserfahrenen Kateraugen geschaut habt, hier ein paar Fotos von unserem ganz besonderen alten Herrn:







- Auch bei den Hunden sind einige Neuzugänge zu verzeichnen: Bak, ein kleiner Terrier-Mix, Porsche, ein Schäferhund, der vor 4 Jahren in Berga vermittelt wurde und nun zurückgekommen ist, Atlas, ein Labbi-Mix, der angefahren auf der Landstraße gefunden wurde, und Lisa, die im März diesen Jahres als Welpe vermittelt wurde und nun aus Zeit- und Geldmangel (auf gut Deutsch: Keinen Bock mehr auf den Hund) wieder zurückgebracht wurde. Die arme Hündin ist völlig verunsichert und nervös im Zwinger, manchmal könnte man diesen Leuten echt den Hals umdrehen...

- Es sind aber auch einige Hunde per Flugpate nach Deutschland gereist, und zwar
-> am 03.09. Franka, Rufus, Fuet und Vanilla aus Berga. Bis auf Vanilla wurden alle vom Tierheim Hattersheim aufgenommen, an dieser Stelle nochmals vielen vielen Dank an das komplette Tierheim-Team und natürlich an Anja!!! Vanilla wurde direkt von ihrer neuen Familie abgeholt. Alles lief völlig reibungslos ab, sowohl hier in Spanien als auch in Düsseldorf :-)
-> dann am 09.09. durften Guban aus Jaca, Choco, Caramel und Cacao aus Berga, und die Katzenbabys Julius, Monty, Hawai und Sidney aus Berga und Lara und Sofie aus Jaca ausfliegen, ebenfalls nach Düsseldorf. An dieser Stelle DANKE an die 4 (!) Flugpatinnen, an Steffi, Manuela und Diana, für die Fahrerei, Vermittlung und Aufnahme der Fellmonster. Es konnten insgesamt 10!!! Tiere mitfliegen, ich liebe AirBerlin!!!
-> am 11.09. ging dann ein Flieger nach Hamburg, der mit der blinden Setterhündin Linda aus Jaca sowie mit Piper, ebenfalls aus Jaca und Welpenmädchen Anette aus der Arca besetzt wurde. DANKE an Verena, die so schnell ein Zuhause für Linda gefunden und die Flughafenfahrt übernommen hat.

Das Lustigste war, dass wir (bei Jordi zuhause) zwischenzeitlich Hundepension für die Tiere aus Jaca und der Arca gespielt haben, denn die Flughafenfahrt ist für diese Tierheime immer sehr weit und wir haben uns also angeboten, die Fahrt zu übernehmen, damit die Tiere dann gebracht werden konnten, wenn am besten jemand fahren konnte.

Zur Information: Wir haben bereits insgesamt 8 Hunde im Haus: Thelma, Luise, Dala, Chivas, Duc und Cuca (Hunde von Jordis Familie), dazu meine beiden. Dazu kamen dann letzten Samstag Guban, Piper und Linda, außerdem die beiden Babykatzen aus Jaca. Und am Montag brachte Viky aus der Arca uns die kleine Anette noch vorbei, so dass wir zu Spitzenzeiten 11 Hunde im Haus herumschwirren hatten, und man möge beachten dass sich nicht alle untereinander verstehen (Dala ist recht dominant), daher musste man auch noch mit den Türen aufpassen...

Ist aber alles glatt gegangen und Jordis Eltern kamen aus dem Lachen nicht mehr raus :-)))

und nächsten Montag, den 17.09., geht ein weiterer Flug nach Düsseldorf, auf den bisher nur Sergei aus der Arca und Fiona aus Berga *freu* mitgehen, aber wir versuchen auch noch die alte Labbi-Hündin Ana aus Jaca mitzuschicken, denn sie hat eine ganz tolle Pflegestelle in Soest in Aussicht, die aber leider nicht selber zum Flughafen kommen kann, daher suchen wir noch

DRINGEND EINEN FAHRER FÜR MONTAG, DEN 17.09., der um 21.10 Ana in Düsseldorf in Empfang nimmt und sie bis nach Soest bringen kann.

Wenn Sie also jetzt denken: Hey, da wohne ich in der Nähe, und Zeit habe ich Montag abend auch... RUFEN SIE BITTE AN UNTER 0034-630905380 oder schreiben Sie mir eine Mail an melina.sobotta@rwth-aachen.de

DANKE!!!

So. Ich komm mal wieder runter ;-) Auf jeden Fall freuen wir uns über die vielen Flüge und ich möchte mich auch mal herzlich bei AirBerlin bedanken (auch wenn das wahrscheinlich nicht dort ankommen wird), dass sie immer so bereitwillig unsere Tiere mitnehmen und davon auch noch so viele. Ohne AirBerlin sähe das Thema Flugpaten viel düsterer aus, und ich hoffe, dass auch in Zukunft die Zusammenarbeit so gut klappt!!!

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Ich wollte noch viel mehr schreiben, aber irgendwie hab ich die Hälfte vergessen, ich werde die Tage mal meinen Kopf aufräumen und mal sehen was da noch so zum Vorschein kommt...

Bis dahin, viele Grüße und DANKE an euch alle, dass ihr euch für unsere Arbeit interessiert!

Melina

Montag, Juli 09, 2007

NOTRUF!!! DRAMA UM VINCI!!!

Wir haben soeben eine fürchterliche Nachricht aus Spanien erhalten, Vinci geht es sehr sehr schlecht. Doch zuersteinmal zu seiner Geschichte: Vinci kam vor über einem halben Jahr ins Tierheim Berga, da war er noch ein ganz normaler, fröhlicher, und vor allem herzensguter Hund, der zu allem und jedem einfach nur freundlich und verschmust war. Dann kam bei der Blutuntersuchung der erste Tiefschlag: Vinci hat Leishmaniose. Er zeigt aber bis heute keine Symptome und kommt auch gut mit der Allopurinol-Behandlung klar, so dass wir dachten, dass er trotz der Krankheit noch Chancen hätte, denn sein toller Charakter macht diesen kleinen Mangel vielfach wieder gut.
Als ich das letzte Mal (Anfang Juni 2007) in Berga war, war ich erschrocken, wie sehr Vinci abgebaut hatte. War er doch einige Monate vorher noch ein wunderschöner kräftiger Hund gewesen, hatte er nun eingefallene Flanken und sein Fell war ganz stumpf. Er war immer noch genauso lieb und herzensgut wie er es schon immer gewesen war, aber man merkte ihm ganz genau an, dass er im Zwinger kreuzunglücklich war, denn er war viel nervöser geworden und sein ganzes Verhalten war ein einziger verzweifelter Hilfeschrei: "Bitte, hol mich hier raus!!!"
Ich setzte Vinci im Mai überall unter die Notfälle, doch immer noch nicht interessierte sich auch nur eine Seele für den armen Hund.

Dann, Anfang Juli, ging alles ganz schnell: Innerhalb einer Woche hatte Vinci 3 epileptische Anfälle (es können in unserer Abwesenheit durchaus mehr gewesen sein), nach denen er immer völlig desorientiert und erschöpft war. Und letztes Wochenende passierte dann das Grauenhafte: Als Meritxell um 3 Uhr zur Nachmittagsschicht kam, fand sie Vinci in seinem Zwinger blutüberströmt und mit einem panischen Ausdruck im Gesicht vor. Er hatte sich eines der Vorderbeine bis auf den Knochen aufgerissen, sämtliche Muskeln und Sehnen waren durchtrennt und das Blut lief ihm in Strömen das Bein hinunter. Wir denken, dass er während eines weiteren Anfalles mit dem Bein in den Gitterstäben der Zwingertür hängengeblieben ist und sich so die schwere Verletzung durch die starken und unkontrollierten Bewegungen selber zugefügt hat.
Meritxell ist natürlich sofort mit ihm zur Tierklinik gerast, wo das Bein in einer langen und schwierigen OP wieder "zusammengeflickt" wurde, doch die Ärzte können bis heute nicht sicher sagen, ob das Bein gerettet werden kann. Alles hängt davon ab, ob es sich schwer entzündet, und schlussendlich auch davon, ob Vinci es so überhaupt wieder benutzen können wird oder nicht.
Zur Zeit stehen die Chancen 50/50, Das Bein ist zwar entzündet, doch wir haben es mit Antibiotika und Eispacks ganz gut unter Kontrolle und trotz der höllischen Schmerzen, die er haben muss, setzt Vinci es auch schon wieder ganz vorsichtig auf.

Wir fragen nun: WAS MUSS NOCH PASSIEREN, BIS JEMAND VINCI HILFT???

Wir machen uns sehr große Sorgen um den armen Jagdhund, denn diese fürchterliche Geschichte könnte sich jeden Tag wiederholen, denn es gibt keine Zwinger ohne Gitterstäbe!!!

BITTE, wir suchen nun DRINGENDST für Vinci einen Pflege- oder Endplatz, wir wissen, dass seine Vermittlungschancen mit Leishmaniose, Epilepsie und dem pflegebedürftigen Bein sehr sehr schlecht stehen, aber die schlimme Alternative wäre ihn für immer von seinen Qualen, die sowohl physisch als auch psychisch zur Zeit einfach nicht zu verantworten sind, zu befreien...

Mitte-Ende Juli gäbe es eine Transportmöglichkeit, also BITTE HELFT VINCI!!!

Melina

Dienstag, Juli 03, 2007

Was ich so denke

Schönen guten Morgen,

ich sollte öfters mal bis nachts um 4 lernen für eine Klausur die ich morgens um 8 schreibe, so wie heute. Danach bin ich mega-kreativ!
Jedenfalls ist meiner Feder gerade beim Schreiben einer E-Mail an eine befreundete Tierschützerin ein Text entsprungen, den ich so schon einige Male fertiggedacht, aber einfach nicht zu Papier gebracht hatte. Und nun habe ich das Gefühl, er muss mal hier rein, denn er erklärt, warum wir das alles eigentlich machen...

"Die Sache mit dem Tierschutz in Spanien stimmt schon, nach einer Zeit kann man einfach nicht mehr wegsehen, und muss sich dann entscheiden, vor all dem Elend vorsätzlich die Augen zu verschließen oder sich aber für die Tiere einzusetzen. Und ich finde es erschreckend, wie viele Menschen immer noch in der Lage sind, ersteres zu tun... Aber der Trend geht glücklicherweise aufwärts, immer mehr Spanier denken um und werden sich der Situation bewusst. Es ist ein langsamer Prozess, aber wir wollen ja nicht anspruchsvoll sein, jetzt wo es endlich ins Rollen kommt.
Und viele Leute verstehen nicht, dass gerade auch diese Entwicklung teilweise dem Auslandstierschutz zu verdanken ist. Denn ein Umdenken ist nur möglich, wenn Tierschützer VOR ORT agieren und die Bevölkerung aufrütteln, und das wiederum ist nur möglich wenn diese Tierschützer unterstützt und somit finanziert werden, denn wie wir alle wissen, ist Tierschutz arg teuer... In Spanien selbst werden diese Menschen nicht genügend gefördert und hätten auf eigene Faust niemals die Möglichkeit, so viel zu erreichen. Durch die Vermittlung nach Deutschland, Holland, Schweiz, Schweden und andere Länder werden nicht nur die Tiere gerettet und die Tierheime entlastet, sondern es werden durch die Schutzgebühren, die komplett nach Spanien gehen, gezielt diese Tierschutz-Projekte vorangetrieben und es ist möglich, z.B. durch Flugblatt-Kampagnen, Fernseh-Werbung, Zeitungsanzeigen, Plakate, Präsenz auf Messen usw. die Bevölkerung zu sensibilisieren.

Aber leider ist es viel einfacher zu sagen: "Auslandstierschutz ist sch****, die sind doch alle nicht ganz dicht!", als sich mal differenzierter und vor allem objektiv damit auseinanderzusetzen, anstatt sich von allen möglichen Besserwissern beeinflussen zu lassen, die in ihrem Leben überhaupt noch nie in einem Tierheim waren, ganz zu schweigen einem spanischen. Aber sie wissen ganz genau, dass alle diese Hunde völlig verhaltensgestört sind, Leishmaniose oder sonstige südliche Krankheiten einschleppen, und einfach nur besser da bleiben sollten wo sie sind: In Spanien auf der Straße, wo sie ja ein soooo artgerechteres Leben führen...

Naja. Die Windmühlen."


Ich hoffe der ein oder andere kann sich mit dieser Meinung identifizieren, so schwer zu verstehen ist es doch eigentlich gar nicht ;-)

So, ich muss jetzt weiter fürchterlich kreativ sein und vielleicht mal meine Bude aufräumen. Zurück also zu den ganz weltlichen und profanen Problemen des Lebens...

Schönen Dienstag noch,

Melina

Donnerstag, Juni 14, 2007

Vergesst ihn nicht...


"Oh wie süüüüssssss!!!!!"


...ist der Standardausruf aller Leute beim Anblick dieser Schnuffelbabys, begleitet von unkontrollierten Quietsch- und Schmatzgeräuschen.

Weniger süss ist allerdings das Saubermachen, x-mal nachts aufstehen und Flasche geben, die stetige Angst vor Parvo, und nicht zuletzt die 1000 Leute, die nur einen Welpen wollen, weil die ja soooo süss sind, es sich aber vorher leider nicht gut überlegen. Und davon gibt es hier verdammt viele.

Aber wenn man auch nur einmal so ein kleines Geschöpf auf der Hand (nicht Arm, Hand) hatte und es dort dann friedlich eingeschlummert ist, weiss man wieder, dass alle Mühen sich lohnen, denn die einzige Chance, die diese hilflosen, quietschenden, zahnlosen Würmchen haben, sind einfach nur wir...

Hier sind sie also, ca. 3 Wochen alt, ein Mädel (dunkel) und ein Junge (hell, was sonst ;-), wurden von irgendjemanden irgendwo in Berga gefunden und zur Polizei gebracht, wo Meritxell sie dann eben abgeholt hat. Carme hat sie jetzt erst mal mit nach Hause genommen, solange sie noch die Flasche bekommen, was hoffentlich nicht lange sein wird, denn ab Samstag ist Meritxell für 3 Wochen in Urlaub, und ich bin ja ab Sonntag auch nicht mehr hier :-(((, d.h. Carme ist dann wochenlang mit dem ganzen Tierheim alleine... (Ich war schon nach 3 Tagen platt wie Flunder!)

Naja, irgendwie muss es halt weitergehen, und diese 2 Pupsis werden bestimmt auch ein tolles Zuhause finden und viele glückliche Hundejahre dort verbringen :-)

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Oh Mann. Gerade hat mich Carme angerufen, der kleine Bimbo sollte heute kastriert werden, ist aber während der Voruntersuchung gestorben. Er hatte schon länger einen Husten, von dem niemand wusste, wo der herkam, und heute hat ihn die Tierärztin mit in die Praxis genommen, um ihn durchzuchecken und ggf. zu kastrieren. Und schon während der Untersuchung war er so nervös, dass er röchelte. Daraufhin wurde er, als er fast nicht mehr atmen konnte, intubiert, aber seine Lungen konnten den Sauerstoff wohl irgendwie nicht mehr absorbieren, und so ist der kleine Hund trotz aller Rettungsversuche einfach erstickt...
Bimbo hatte bereits eine Familie in Holland, die ihn sehnsüchtig erwartete. Wäre alles gut gegangen, hätte ich ihn am Sonntag auf meinem Rückflug schon mitgenommen. Aber das Schicksal hat uns hier ganz böse mitgespielt, wir sind alle furchtbar traurig und ich werde den kleinen Kerl unglaublich vermissen, denn er war einer der fröhlichsten und freundlichsten Hunde, immer lief er einem hinterher und um einen herum, und sprang einem am Hosenbein hoch, er war dankbar für jede Aufmerksamkeit und hat seinen Freilauf nie ausgenutzt um auszubüchsen, er war viel lieber bei uns und den anderen Tieren...

Unsere Taube hat es auch nicht geschafft. Gestern nachmittag fand ich sie tot im Häuschen. Wir denken, dass es Altersschwäche war. Es ist wenigstens immer noch besser, dass sie dort, in Ruhe, ihren Weg gegangen ist, als draussen, von Hunden gejagt, vom Regen druchnässt oder noch schlimmer...

Nach diesen ganzen traurigen Nachricht muss ich jetzt erstmal aufhören, vielleicht raffe ich mich ja nachher noch mal auf...

Traurige Grüsse,

Melina

Sonntag, Juni 10, 2007

Unglaublich...

...wie die Zeit vergeht, und man findet keine freie Minute zum Schreiben... Jetzt aber, die ungekürzte, ausführliche und exklusive 2-Wochen-Rückschau live aus Berga :-)

Also, ich hab am 25. Mai den Transport genutzt, um mal wieder nach Berga abzuhauen, und da bin ich jetzt noch bis zum 17. Juni. Da der Transport von Jaca gefahren wurde, waren der Jordi und ich dort dann noch bis Sonntag (27.05.) abend bei Belén zu Besuch, haben dort vegetarisch gegrillt und Juan (Beléns supernetter andalusischer Freund) und ich haben stundenlang zusammen Gitarre gespielt, das könnte ich glatt jedes Wochenende machen :-) Ganz davon abgesehen wohnt Belén auf einem wunderschönen Anwesen mitten in den Weiten der Pyrenäen, mit einem glasklaren Fluss direkt vor der Gartentür. Gleichzeitig ein Refugium für z.Zt. 12 Hunde, davon nur 2 eigene, alle anderen sind Pflegis vom Tierheim :-)

Montag, den 28. Mai, war ich dann also morgens pünktlich im Tierheim Berga, und als wäre ich nie weggewesen, gab es ein herzliches "Hola" von allen Seiten, und los gings! Die Reihenfolge der Hunde hat man schnell raus, und viele kannte ich sowieso noch vom letzten Mal, das ja noch nicht mal 2 Monate her war ;-)
Und ich stellte viele kleine, aber durchaus nützliche Neuerungen im Tierheim fest: Die lästige Metallkette, mit der bisher das Tor verschlossen wurde und die immer einen Höllenlärm dabei machte, dass alle Hunde anfingen zu kläffen, wurde vor einigen Wochen von Jordi durch einen einfachen Metallbalken ersetzt, der nun einfach nur noch umgelegt und mit dem Schloss versehen werden muss. Desweiteren wurden die 2 Container-Häuschen, die dem Tierheim von der Diputatció geschenkt worden waren, in terracotta angesprüht, genauso wie die hintere Scheunentür. So wird das Material geschützt, und sieht auch viel schöner aus. Und gerade ist in Echtzeit der Jordi unten in der Werkstatt und zimmert eine neue Tür für den momentan unbewohnten grossen Gruppenzwinger, denn Gerards Freiheitsdrang hat der alten Tür entgültig den Rest gegeben... In naher Zukunft sollen die 4 Casserres-Hunde (Madam, Tabata, Paca und Soci) dann in diesen Zwinger einziehen, damit sie etwas mehr Freiraum haben.

Hatte ich erwähnt wie stolz ich bin! Seit Donnerstag mache ich nämlich das ganze Tierheim ganz alleine! Carme ist nach Holland gefahren, weil sie dort auf eine Vereinsversammlung des holländischen Tierschutzvereines eingeladen ist, und Meritxell hat die Tage frei, weil in Berga Volksfest ist ("La Patum"), und rund um die Uhr gefeiert wird, und da ist sie mittendrin :-) Also bin ich seit Donnerstag alleine, und vielleicht morgen auch noch. Naaaa gut, gestern und heute ist der Jordi da um mir zu helfen, was mehr als angenehm ist, denn alleine braucht man eeeewig, und dann ist noch nicht das Serrin aufgefüllt, die Welpen gehätschelt, die Schubkarre saubergemacht, die Futterspenden sortiert, die Küche gemacht, der Gang gekehrt und der Auslauf entk*ckt... Aber wir haben Spass dabei, und es hat sich noch keine Nase beschwert :-)))

Auf ihrer Tour nach Holland hat Carme einige Hunde mitgenommen: Ginebra, die zu Diana in Pflege ging, und die Minis Irene, Betty, Salerno und Xisca für Holland. Ausserdem durften die 4 Katzenbabys und ihre Super-Nanny Vivaldi auch zu Diana in Pflege gehen. Parallel flog Belén zu der gleichen Versammlung mit dem Flieger, und wurde von den Hunden Mochi (den hat unsere Steffi nun bei sich) und River (Holland) sowie der kleinen schüchternen Katze Lea (wo wohl? Bei Diana!) begleitet. Also sozusagen ein Mini-Transport :-) Holland hip!!!

Was noch... Ach ja, unser neuester Insasse: Eine Taube! Am Donnerstag abend fand ich sie in dem Aussenbereich des Gruppenzwingers, sie wollte wegfliegen, konnte aber nicht. Augenscheinlich war nichts gebrochen, ich fing sie ein und setzte sie erst mal ins Büro und klebte ein Schild an die Tür: "¡CUIDADO! ¡PALOMA!" (Vorsicht! Taube!), damit niemand die überaus interessierten Hunde dort hineinliess (ich war zwar alleine, aber man weiss ja nie...). Als sie dann nach Feierabend immer noch nicht flog, sondern nur verzweifelt flatterte, setzte ich sie in einen von den Containern und stellte ihr Wasser und etwas Körnerfutter hin. Heute war schon eine deutliche Besserung zu bemerken, sie hält sich einige Zeit in der Luft, aber noch nicht so lange, dass sie wirklich fliegt. Wir werden die nächsten Tage beobachten, und mal sehen was passiert...

Es wird jedenfalls nie langweilig!

So, jetzt muss ich mal wieder los, denn es ist schon halb 5 und die Hundis warten auf ihre 2. Runde Auslauf *ggg* Wenn ich mal wieder etwas Zeit habe, stell ich auch mal ein Foto von der Taube rein :-)

Bis denne,

Melina